Geschichte
Bis zum ersten Drittel des 20. Jahrhunderts bezogen die Bewohner der Stadt Grieskirchen ihr Trinkwasser überwiegend aus Brunnen. Zumeist waren sie auf öffentliche Brunnen angewiesen, wo sie Trink- und Nutzwasser holen konnten. Im Mittelalter standen lediglich mehrere kleinere Brunnen und Quellen, welche im Zentrum an vielen Stellen zur Entnahme gefasst wurden, zur Verfügung. Vor allem für Löschzwecke (das Becken fasst 156 Hektoliter) wurde im Jahre 1610 im Zentrum der so genannte „Karbrunnen" - der Name hängt in seinem Ursprung mit „Gefäß", „Schüssel", „Korb", „Kasten" zusammen - errichtet, welcher sich auch heute noch, beinahe an der historischen Stelle, am Kirchenplatz befindet.
Ein Bründl besonderer Art hat auch die „Pionierszeit" überstanden, der Klafterbrunnen am Erlenweg unweit des Schwimmbades. Nicht nur seine Lage am Fuß eines Abhanges und sein murmelndes Geplätscher sorgen für Romantik, viele Leute schreiben dem Wasser besondere Kraft zu und holen es sich - vor allem zum Kaffee kochen!
Auf Grund des Bevölkerungsanstiegs und der beginnenden Industrialisierung aber auch aus hygienischen Gründen wurde noch vor 1900 mit der Planung einer öffentlichen Wasserversorgung für die Stadt Grieskirchen begonnen. Geplant war eine im Gemeindegebiet Tollet befindliche Quelle (Steindlberg-Quelle) zu fassen und mit einer Gravitationsleitung über eine Länge von ca. 2,5 km in einem Hochbehälter am Galgenfeld (heute Sonnenhang) zu leiten. Auf Grund des ersten Weltkrieges konnte dieses Projekt erst nach 1918 wieder aufgegriffen werden.
Die Errichtung der Quellfassung, der Transportleitung, des Hochbehälters Galgenfeld und der Versorgungsleitungen im Zentrum wurden in den 20er Jahren verwirklicht und die öffentliche Trinkwasserversorgung der Stadt Grieskirchen im Juli 1927 eröffnet und in Betrieb genommen. Die Quelle hatte man auf den Gründen des Geiergutes in Steindlberg gefasst, der Behälter stand auf dem Galgenfeld. Dieses Grundstück hat die Brauerei Grieskirchen der Gemeinde unentgeltlich zur Verfügung gestellt.
Das Wasserreservoir hatte ein Fassungsvermögen von 2000 hl. Im Jahre 1938 wurden die Gemeinden Manglburg und teilweise Parz eingemeindet, sodass das Versorgungsgebiet sich weiter vergrößerte. Bis Anfang der 70-er Jahre wurde die Trinkwasserversorgung über die Quelle Steindlberg und den „Rathausbrunnen" sichergestellt. Jedoch war bereits damals absehbar, dass durch die Siedlungserweiterungen und Betriebsansiedlungen der 60-er Jahre die öffentliche Wasserversorgung an die Grenzen kommen werde.
Aus diesem Grund versuchte die Stadtgemeinde Grieskirchen eine neue Wasserbezugsstelle im Gemeindegebiet Tollet (den Brunnen Winkeln), zu erschließen. Der Grundeigentümer für den künftigen Brunnen Winkeln war Hermann Obermayr der damalige Bürgermeister der Gemeinde Tollet. In den Gesprächen und Verhandlungen für den Brunnen Winkeln wurde die Idee geboren, einen Trinkwasserverband unter Einbeziehung der weiteren Nachbargemeinde St. Georgen zu gründen.
Im Jahre 1976 wurde daher mit gleichlautenden Gemeinderatsbeschlüssen der Wasserverband Grieskirchen und Umgebung gebildet. Ab diesem Zeitpunkt wurden die Anlagen ständig erneuert und erweitert. Von 1976 bis 1982 wurden der Brunnen Winkeln und der Hochbehälter Zehetholzweg, in den Jahren 1979 - 1988 der Brunnen Pfarrhofberg und der Hochbehälter Tollet sowie in den Jahren 1983 - 1991 der Brunnen Schwabegg und der Hochbehälter St. Georgen errichtet.
Im Jahre 1983 wurde der Hochbehälter Galgenfeld, im Jahre 1986 das bestehende Wasserleitungsnetz der Katastralgemeinde Parz, 1993 das der Katastralgemeinde Manglburg und im Jahre 1997 jenes der Katastralgemeinde Grieskirchen von der Stadt Grieskirchen übernommen. Somit ist seit 1997 der Wasserverband Grieskirchen und Umgebung der einzige Trinkwasserversorger im Raum Grieskirchen. In den einzelnen Ausbauphasen wurde auch das Leitungsnetz ständig erweitert und den Bedürfnissen der Mitgliedsgemeinden angepasst.