Umfeld
Die Donau teilt die Wasserversorgung Krems in zwei Versorgungsgebiete. Das Wasserwerk Krems bezieht sein Trinkwasser für Krems Nord fast gänzlich aus den beiden Pumpwerken Landersdorf und Schlickendorf. Der Grundwasservorrat besteht aus dem Grundwasserbegleitstrom welcher parallel zur Donau als Begleitstrom im eiszeitlichen Schotterkörper fließt. Ein kleiner Bruchteil (0,8%) wird aus einer Quelle gewonnen.
Aus den beiden Brunnen des Pumpwerkes Landersdorf kann eine Wassermenge bis zu 1.080 m³/ h (300l/s) entnommen werden. Aus den drei Bohrbrunnen des Pumpwerkes Schlickendorf können 80 I/s entnommen werden. Die WVA Krems Nord besteht aus 11 Druckzonen und versorgt die Katastralgemeinden Egelsee, Gneixendorf, Krems, Landersdorf, Rehberg, Scheibenhof, Stein und Weinzierl bei Krems.
Die Wasserversorgung für Krems Süd erfolgt zu 100% (= 2,5% der Gesamtförderung) durch Quellwasser aus der Quelle in Hollenburg. Zur Spitzenabdeckung wurde 1981 ein Anschluss an die EVN Wasser (0,05% der Gesamtförderung) errichtet. Diese Wasserversorgungsanlage versorgt die Katastralgemeinden Angern, Hollenburg und Thallern mit Brunnkirchen. Die Wasserförderung entspricht mengenmäßig nicht immer dem momentanen Bedarf.
Um für längere „Durststrecken" gerüstet zu sein, die zum Teil erheblichen Verbrauchsschwankungen im Versorgungsgebiet auszugleichen, zur Erzeugung des erforderlichen konstanten Verbrauchsdruckes und zur Sicherung der Feuerlöschreserve benützt das Wasserwerk Krems eine Reihe von Behältern. Sobald der Verbrauch größer wird als die momentane Förderung, geben die Behälter ihr gespeichertes Wasser wieder in das Netz ab.
Auf diese Weise wird eine von Bedarfsschwankungen weitgehend unabhängige, gleichmäßige Wasserförderung ermöglicht. Für die Hauptversorgungszone stehen 3 Hochbehälter mit einem Gesamtvolumen von ca. 5100m³ zur Verfügung. Der größte Behälter dieser Versorgungszone hat einen Inhalt von 3700m³.In den höher gelegenen Versorgungszonen sind insgesamt 11 Hochbehälter in Betrieb, deren Gesamtspeichervolumen 4200 m³ beträgt.
Nach der Errichtung des neuen Wahrzeichen der Kremser Wasserversorgung, dem futuristischen Hochbehälter Reisperbachtal, können an einem Spitzenverbrauchstag 100 % des Wasserbedarfs allein durch die Behälter abgedeckt werden. Wegen der relativ großen Höhenunterschiede innerhalb der Stadt ist eine Aufteilung des Versorgungsgebietes in 15 Druckzonen erforderlich, die von 200 m ü. d. M. bis etwa 500 m ü. d. M. reichen.
Über ein Netz von knapp 171 km Hauptrohrleitung wird das Wasser sicher zu den Verbrauchern gebracht. Bereits vor Jahren wurden die Grundsätze der Dimensionierung und Ausrichtung der Rohrleitungen mit Hilfe eines elektrischen Analogieverfahrens festgelegt, so dass die gewünschte Optimierung weitgehend erreicht wurde. Die Vernetzung und der technische Zustand des Rohrnetzes lassen auch bei größeren Rohrgebrechen kaum mehr als lokale Versorgungsstörungen aufkommen.
Darüber hinaus verwendet das Wasserwerk Krems für die Rohrverlegung nicht nur die herkömmlichen Rohrverlegungsverfahren, sondern wendet auch eine moderne Methode zur grabenlosen, unterirdischen Rohrauswechslung an, um wirtschaftlich, kostensparend und umweltschonend zu sein.
Die Schaltwarte ist seit Ende der 60-er Jahre - das Wasserwerk Krems wurde in diesem Bereich ein Vorreiter - die Zentrale für die Steuerung und Überwachung der Wassergewinnung. Die Verbindung zu den Außenstationen erfolgt mittels Postmietleitungen, Telefonanwahlsystem, Steuerkabel und Richtfunk.
Bei Störungen außerhalb der Dienstzeit bekommt der jeweils Diensthabende Mitarbeiter einen Anruf über das Handy mittels „Telenot". Alle Daten die von den Außenstationen in die Zentrale gesendet werden, werden vom Computer verarbeitet und am Drucker protokolliert. Die gesamte Schaltwarte wurde 2003 rundum erneuert und auf den neuesten Stand der Technik gebracht.
Das Kremser Wasser ist „natürlichen" Ursprungs, denn das Grundwasser, das aus einer Tiefe von etwa 15 m gehoben wird, kann ohne Aufbereitung als Trinkwasser verwendet werden. Die Überwachung der Wasserqualität wird nichtsdestotrotz sehr ernst genommen. Eine Neufestlegung wurde im Jahr 2000 vorgenommen. Das periodisch durchgeführte Untersuchungsprogramm folgt einem genau festgesetzten Plan.
Durch die Bundesanstalt für Lebensmitteluntersuchung und -forschung erfolgt eine regelmäßige chemische und bakteriologische Untersuchung. Das Wasserwerk Krems misst die Nitratwerte wöchentlich. Die Ergebnisse zeigen immer Werte weit unterhalb der Grenzwerte und bezeugen dem Kremser Trinkwasser stets einwandfreie Qualität!
Vorsichtshalber steht aber eine UV-Anlage (umweltschonende Wasserdesinfektion mittels Ultraviolettlicht) bereit. Die wichtigsten Analysen sind jederzeit auf der Homepage www.krems.at/wasserwerk abrufbar. Das Kremser Wasser ist ein Grundwasser aus kalkigem Boden und daher natürlich hart. Die Gesamthärte schwankt zwischen 10,3°dH und 20,5 °dH.
Um die Versorgungssicherheit noch besser garantieren zu können und bei eventuellen Störungen rasch handeln zu können, sind die wesentlichen technischen Einrichtungen und Ersatzmaterialien ständig vorrätig - übrigens alle „umweltfreundlich" beheizt, wie die Luftkollektorheizung des Lagers beweisen. Optimale Sicherheit gilt auch bei den Anlagen. Alle Wasserschutzgebiete sind eingezäunt und alle Anlagen mit Alarmsystemen versehen.