Geschichte
Im April 1946 wurde ein Landtagsbeschluss über die Gründung des Landwirtschaftlichen Wassergenossenschaftsverbandes Oberösterreich, reg. Gen. m. b. H. verabschiedet. Diese Einrichtung als selbst organisierende Gemeinschaft gibt es im mitteleuropäischen Kulturraum seit dem Mittelalter. Im September fand die Gründungsversammlung des Landwirtschaftlichen Wassergenossenschaftsverbandes Oberösterreich, an der 120 Wassergenossenschaften teilnahmen, statt. Zweck der Gründung ist die kostenlose Beratung, fachliche Betreuung und die Überwachung der Anlagen der einzelnen Wasser- und Wasserwerksgenossenschaften in OÖ. ErsterObmann wurde der geistlicher Rat Franz BRUNNER, Obmann und erster Geschäftsführer Hofrat Dipl.-Ing. Dr. Adolf TRAPPEL, Leiter der Abt. Wasserbau.
Der Mitgliederstand Ende 1946 umfasste 73 Genossenschaften mit Wasserversorgungsanlagen und 74 Genossenschaften mit Meliorationsanlagen. 1947 tritt der Verband zur Anwaltschaft des Raiffeisenverbandes OÖ bei. Ende 1956 betrug der Mitgliederstand bereits über 400 Genossenschaften. Bei den Wasserversorgungsgenossenschaften wurde 1966 der 1. Servicedienst „Zählerwechsel" eingeführt. Der Mitgliederstand stieg Ende 1966 auf über 600 Genossenschaften. 2 Jahre später erweitet sich das Dienstsleitungsangebot mit den ersten Schulungen für Wasserwärter von Wassergenossenschaften. 1972 wird ein weiterer Servicedienst eingerichtet „Leck- und Leitungssuche". Der Mitgliederstand steigt weiter und überschreit Ende 1976 die 900.
Ab 1979 werden vom Land OÖ für Planerneuerungen von genossenschaftlichen Wasserversorgungsanlagen Landesmittel zur Verfügung gestellt. Schon 1981 engagiert sich der Verband gemeinsam mit dem Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft im ökologischen Bereich mit dem Start des 5-jährigen Forschungsprojektes „Köppensteegener Bach". Dabei geht es um technische und ökologische Instandhaltungsmethoden an regulierten kleinen Gewässern; ein Jahr später wurde zum ersten Mal die Räumung, der Rückbau und die Renaturierungen von genossenschaftlichen Vorflutern aus Mitteln des Grünen Planes gefördert. Ende 1983 überschritt der Mitgliederstand die magische Grenze 1000. 499 Genossenschaften mit Wasserversorgungsanlagen, 511 Genossenschaften mit Meliorationsanlagen.
1987 wird das Forschungsvorhaben „Köppensteegener Bach" abgeschlossen. Das Serviceangebot wird weiter erweitert und ab 1988 werden jährlich Seminare abgehalten. Der Servicedienst „Leck- und Leitungssuche" bekommt einen eigenen Messwagen. 1990 schließen sich die ersten Abwassergenossenschaften zum Zweck der Abwasserreinigung dem Wassergenossenschaftsverband an. 1991 wird ein weiterer Servicedienst „Für Ihr Trinkwasser unterwegs" eingerichtet. Mit diesem Laborbus werden bereits im ersten Jahr 2046 Hausbrunnen untersucht und Beratungen durchgeführt. 1992 heißt der Landw. Wassergenossenschaftsverband OÖ. nunmehr zeitgemäß OÖ WASSER Genossenschaftsverband. Der Laborbus erweist sich rasch als riesiger Erfolg und Mitte 1993 wird bereits der 5.000ste Hausbrunnen untersucht.
Die technisch Ausrüstung der Servicestelle geht weiter. Für die Wasserverlustanalyse werden 1994 automatische Datenspeicher und Auswertgeräte zum Einsatz über Wasserverbrauchsverhalten bzw. Wasserverlustanalyse angekauft; Es lohnt sich... in diesem Jahr werden vom Leck- und Leitungsdienst Rohrbrüche mit einem Wasserverlust von 2.455 m3 pro Tag geortet und repariert. Ein EDV-Projekt zur Eigenüberwachung der Wasserversorgung wird gestartet. Von 147 Genossenschaften im Gründungsjahr 1946 hat sich der Verband bis 2011 auf über 1640 Mitgliedsgenossenschaften vergrößert (darunter 933 mit Wasserversorgungsanlagen). Aktuell gibt es über 62.700 Einzelmitglieder.
In den letzten Jahren hat der OÖ WASSER das Angebot noch erweitert. Mit fundierter Beratung, sachlicher Information, praktischer Unterstützung und kompetenter Überwachung unterstützen Verband und Dienststelle die - gerade im benachteiligten, ländlichen Raum agierenden - Wassergenossenschaften in technischen, wirtschaftlichen, organisatorischen und rechtlichen Belangen. Sie konnten sich als in der Bevölkerung allgemein anerkannte, kompetente Auskunftspartner und geschätzte Servicestelle in Wasserfragen etablieren.