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Wasser ist Leben.

Geschichte

Mit der Versorgung von Nutz- und Trinkwasser war es in Hard bis zum Jahre 1904 schlecht bestellt. Die Bäche, Zieh und Pumpbrunnen lieferten bei Regenwetter schlechtes, bei regenarmen Sommern ungenügend Wasser. Auch musste die Feuerwehr bei der Bekämpfung eines Brandes durch das Fehlen entsprechender Wasserstellen oft große Schwierigkeiten überwinden. Der eigentliche Urheber für die Errichtung des Wasserwerkes in Hard war die große Wassernot, von der die Gemeinde Fussach und die Ortschaft Birkenfeld im Jahre 1896 durch die Ableitung der Dornbirnerach bei der Ausführung der Rheinregulierung betroffen wurde.

Geschichte1

Auch die blühende Stoffdruckerei in der Mittelweiherburg erwies sich mehr und mehr als Sorgenkind im Kampf um das kostbare Nass. Mit der Verschmutzung des Dorfbaches durch Fabriksrückstände eskalierte im Jahr 1880 der Zwist zwischen den Firmeninteressen der Stoffdrucker und den Landwirten. Nachdem der Fabrikant im Dorfbachstreit verlor, schloss er den Betrieb kurzfristig und entließ alle Arbeiter. Rückblickend muss heute die gewiss harte Entscheidung der Harder Bürgerschaft für einen sauberen Dorfbach als umweltschützerische Pioniertat betrachtet werden, denn die erste Harder Wasserversorgung beim Wasserturm am oberen Dorfbach wäre, durch die Mittelweiherburger Industrieabwässer geschädigt und auf weitere Sicht gesehen unmöglich gewesen.

Geschichte2

Um die immer mehr fühlbare Wassernot einigermaßen zu beheben, suchte die Gemeinde Fussach im Jahre 1899 den Ausweg indem sie das Trinkwasser täglich aus der Nachbargemeinde Hard mit Fuhrwerken (!) zuführen ließ. Um die Wasserversorgung endgültig und richtig zu lösen, machte die Gemeinde Fussach der Gemeinde Hard, der es ebenfalls an einer guten Wasserversorgung mangelte, den Vorschlag, durch die Errichtung einer Kraft- und Pumpstation am Dorfbach in Hard die Wasserversorgung für beide Gemeinden gemeinschaftlich zu erreichen.

Die vorgenommenen geologisch-technischen Untersuchungen ergaben, dass bei der ehemaligen Lerchenmühle für die vorgesehene Wasserversorgungsanlage reichlich Grundwasser vorhanden ist und dieses durch Anlegung eines Brunnenschachtes, der heute noch in Betrieb ist, vorzügliches Trinkwasser liefert. Auch wurde die finanzielle Beteiligung beider Gemeinden an dem Unternehmen als sehr wünschenswert und notwendig bezeichnet. Über die Errichtung einer Wasserversorgung wurde in Hard viel geredet, aber letztendlich konnte sich die damalige Gemeindevertretung von Hard zu keiner Entscheidung durchringen.

So kam es, dass der geschäftstüchtige Zimmermeister Wilhelm Rohner von Hard und sein Freund, Bäckermeister Josef Schneider aus Fussach, für die Wasserversorgung von Hard im Jahr 1900 ein Privatunternehmen "Wasserwerk Hard, Rohner und Schneider" gründeten. Die Gemeinde Fussach beteiligte sich an der Erbauung des Wasserwerkes in Hard; das Projekt der Wasserversorgung ab diesem Werk für die Orte Fussach und Birkenfeld blieb als Gemeindeunternehmen der Gemeinde Fussach bestehen. Im Dezember 1900 erteilte die Bezirkshauptmannschaft Bregenz die wasserrechtliche Bewilligung für die Anlage und genehmigte im August 1901 das vorgelegte Projekt.

Mit dem Bau der Wasserfassung, der Pumpanlage, des Wasserleitungsnetzes für Hard und dem vorgesehenen Leitungsanschluss für Fussach wurde 1902 begonnen. Im Jahre 1904 konnte die Anlage für Hard in Betrieb genommen werden. Der Leitungsanschluss für Fussach und Birkenfeld erfolgte im Jahre 1906.Im Laufe der Jahre wurde der raschen Entwicklung der Gemeinde Hard Rechnung tragend das Wasserwerk ausgebaut und technisch verbessert. An Stelle des alten Pumphauses wurde im Oktober 1943 eine neuzeitliche Pumpenanlage in Betrieb gesetzt. Diese bestand aus zwei je 15 PS starken Pumpen, die vollautomatisch zwischen 2 und 4 bar Druck Wasser liefern konnten. Mit dieser Anlage konnten ca. 2.500 m³ Wasser täglich gepumpt werden.

Geschichte3

Die gesamte Anlage und das Leitungsnetz wurden im Jahre 1957 von der Gemeinde Hard um damals 1 Mio. Schilling angekauft und in das Gemeindeeigentum übernommen. Das Pumpwerk I und das im Jahre 1958 in Betrieb genommene Pumpwerk II im Auwald haben der rasanten Entwicklung bis in die 80-iger Jahre standgehalten. In den Jahren 1980 bis 83 ist dann das neue Pumpwerk III im Auwald entstanden. Mit diesem Pumpwerk können derzeit lt. Konsens bis 130 Liter in der Sekunde gepumpt werden. Die Brunnenentnahme ist noch weiter ausbaubar.

Auf Grund eines fehlenden Wasserschutzgebietes beim Pumpwerk I muß der Betrieb Ende 2011 behördlicherseits eingestellt werden. Ersatzplanungen für ein neues Pumpwerk inkl. Ausweisung eines Schutzgebietes sind weit fortgeschritten.

Seit der Übernahme des 50%-igen Anteils des Wasserwerkes Pumpwerk I und des Rohrleitungsnetzes im Jahre 1957 wurden im Zuge des Kanalnetzausbaues, der heute zu 100% abgeschlossen ist, das gesamte Wasserleitungsnetz erneuert und erweitert. Einen Blick in diese spannende Geschichte können Besucher im Wasserwerk Auwald werfen, wo eine kleine (aber feine) Ausstellung die Pionierzeiten dokumentiert.

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