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Wasser ist Leben.

Umfeld

Das Wasserwerk der Stadt Villach gewinnt sein Trinkwasser vor allem aus zwei großen Wasservorkommen: dem Quellgebiet Obere Fellach und dem Grundwasserfeld Urlaken. Der Dobratsch ist nicht nur Hausberg, sondern auch das „Wasserschloss" der VillacherInnen. Rund 83 Prozent des Trinkwasserbedarfs bezieht die Stadt aus dem empfindlichen Karststock des Dobratsch. Das Grundwasser aus dem Brunnenfeld Urlaken kommt aus dem schottrigen Grundwasserleiter des Gegendtales.

Obwohl die Stadt Villach über ein mehr als ausreichendes Trinkwasserdargebot verfügt, wurden vorausschauend neue weitere Wasserressourcen gesichert. Zur Trinkwasserversorgung in Notfällen steht ein großes, weiteres Wasserdargebot zur Verfügung und kann eine Ergänzung beziehungsweise ein weitgehender Ersatz der Haupt-Gewinnungsstellen sein. Mit dem Ankauf der Gründe des ehemaligen Zellstoffwerkes in St. Magdalen erwarb die Stadt auch die Brunnen-Wasserrechte. Die Adaptierung zum Notwasserbrunnen erfolgte entsprechend dem „Stand der Technik". Er ist auf modernen Betriebsstandard abgestimmt und mit Pumpanlagen ausgerüstet. Möglichkeiten für eine fallweise, zukünftige Aufbereitung sind berücksichtigt.

Villach Umfeld3     Villach Umfeld8

Darüber hinaus traten im Zuge des Autobahnbaus Karawankentunnel zwei gewinnungswürdige Wasserdargebote zu Tage. Als vorsorgliche Maßnahme sicherte sich die Stadt Villach diese Dargebote und errichtete zwei Quellfassungen im Tunnel sowie die Möglichkeit der Ausleitung und zur späteren Weiterleitung nach Villach.

Noch zu erwähnen ist die Versorgung des kleinen Ortes Mittewald mit Trinkwasser und Feuerlöschgrundversorgung. Nach Liquidation der Bleiberger Bergwerksunion und zwischenzeitlicher Übernahme durch die ÖBF wurde 1998 vom Wasserwerk Villach mit einer Quellfassung, der Errichtung eines Hochbehälters, eines Pumpwerkes und der erforderlichen Verbindungsleitungen eine autarke Versorgung für die 80 Bewohner des kleinen Ortes – auf Gemeindeebene – errichtet. Da das Wasserwerk aber für wirklich alle Eventualitäten gerüstet sein möchte baut es auch auf eine effiziente Notwasserversorgung. Es verfügt über eine Trinkwasserpaketiermaschine welche sich schon bei mehreren Einsätzen wie etwa bei der Hochwasserkatastrophe in Oberösterreich bewährte.

Die gesamten Trinkwasserversorgungsanlagen werden zentral von der Leitwarte im Betriebsgebäude des Wasserwerkes überwacht. Rund um die Uhr wird der Betrieb automatisch geführt. Der Ausgleich zwischen Wasserdargebot und Wasserbedarf wird über 14 Hochbehälter mit einem gesamten Fassungsvermögen von 24.000 Kubikmetern erreicht – eine Menge, die den Tagesbedarf der Stadt an Trinkwasser übersteigt. Die Behälterbewirtschaftung erfolgt mit modernster Technik. Beispielhaft angeführt wird die Messung der Wasserspiegelhöhe mittels Druckmessumformer.

Villach Umfeld2   Villach Umfeld5   Hochbehälter Kumitzberg

Die Messwerte werden online erfasst und im Fernwirk- beziehungsweise Prozessleitsystem eingebunden und visualisiert. Die Wasserbehälter dienen auch dazu, den Druck im Versorgungsnetz zu gewährleisten. Weiter sorgen elf Pumpwerke für eine reibungslose Trinkwasserversorgung auf den höchsten Erhebungen wie in den tiefsten Lagen.

Die Wasserverteilung erfolgt über ein 315 Kilometer langes Rohrnetz und etwa 177 Kilometer Anschlussleitungen. Die Leitungen bewegen sich in den Dimensionen 25 bis 600 Milimeter. Die Brandbreite der verwendeten Rohrmaterialien umfasst, je nach Einbaudatum, Grauguss, Duktilguss (auch Sphäroguss genannt), Faserzement, Stahl, PVC- und Polyäthylenrohre. Ein Großteil des Anlagevermögens entfällt, wie auch bei anderen Wasserwerken, auf das Rohrnetz. Daher ist es verständlich, dass diesem eine besondere Bedeutung zukommt.

Größtes Augenmerk wird auf die vorbeugende Wartung und Instandhaltung des Leitungsnetzes gelegt. Durch eine detaillierte Dokumentation des Versorgungsnetzes, des aktuellen Zustandes und der bisher aufgetretenen Schäden, wird mit Unterstützung der an der TU Graz entwickelten Software PiReM, eine vorausschauende Erneuerungsplanung durchgeführt. Das Wasserwerk Villach beschäftigt sich bereits seit Jahren intensiv mit Wasserbedarfsanalysen, mit dem Ziel, Wasserverluste aus versorgungstechnischen, wirtschaftlichen und ökologischen Gründen möglichst gering zu halten.

Hochbehälter Gratschach_2 Hochbehälter Gratschach Hochbehälter Kumitzberg_1

Die Online-Einbindung einer Vielzahl von induktiven Durchflussmessgeräten („Netzmess-System") im Rohrnetz ermöglicht die Auswertung der Wasserverluste und deren Analyse. Grundvoraussetzung dieser – dem Stand der Technik entsprechenden mittel- und langfristigen Erneuerungsplanung – ist eine gut funktionierende systematisierte Eigenüberwachung aller Verteilanlagen. Mit der Integration aller betriebsrelevanten Daten in das Prozessleitsystem ist eine personal und ressourcenschonende Anlagensteuerung möglich.

Darüber hinaus stehen im gesamten Versorgungsbereich (von über 21 Quadratkilometern) 804 Hydranten für Löschwasserzwecke zur Verfügung. Zur Erfassung des Wasserverbrauchs in den Haushalten sind 9.883 Wasserzähler eingebaut. Sowohl Quell- als auch Grundwasser sind naturgemäß unterschiedlich zusammengesetzt, haben aber voneinander unabhängig eine sehr hohe Qualität. Die Gesamthärte des Wassers aus dem Quellgebiet Obere Fellach schwankt zwischen 9,7° und 10,8°dH, die des Brunnenfeldes Urlaken schwankt zwischen 14,9 und 15.4° dH (dH = deutscher Härtegrad).

Eine Nachbehandlung des Villacher Trinkwassers ist ob der hohen Qualität nicht notwendig und es kann ohne chemische Behandlung an die Abnehmer abgegeben werden. Da allerdings Vorsicht bekanntlich immer geboten ist, wurde in Villach – als eines der ersten Wasserwerke Europas – bereits 1992 eine umweltschonende Wasserdesinfektion mittels Ultraviolettlicht errichtet (kleinere UV-Anlagen waren bis dahin verschiedentlich bereits in Verwendung, Erfahrungen mit solch großen Anlagen waren jedoch noch nicht vorhanden). Dieses bahnbrechende, rein physikalische Verfahren bewährte sich dermaßen, dass die bis dahin eingesetzte Chlordioxidanlage demontiert werden konnte.

Sowohl dem Quell- als auch dem Grundwasser „geht man gehörig auf den Grund", bevor es die Verteilanlagen des Wasserwerkes und der AbnehmerInnen erreicht. Neben der Durchführung von Eigenkontrollen werden aber auch die vorgeschriebenen Fremdüberwachungen durchgeführt. Gerade letztere bestätigt dem Wasserwerk die Richtigkeit der durchgeführten Arbeiten und der getroffenen Schutzmaßnahmen.

Da die Anforderungen an die Qualität des Trinkwassers ständig steigen, ist der Gewässerschutz für die nächsten Jahrzehnte DIE große Herausforderung. Dem Widerspruch zwischen Wasserschutz und Landschaftsnutzung (Tourismus, Landwirtschaft und so weiter) wurde wirksam begegnet. Das bedeutet, dass in der Stadt Villach, insbesondere im Wasserwerk, wirksamer Wasserschutz höchste Priorität genießt. Auf Basis umfassender Untersuchungen wurden Schutzgebiete festgelegt.

Die engeren Schutzgebiete sind zur Gänze im Eigentum der Stadt. Die weiteren Schutzgebiete sind ebenfalls ausgewiesen, werden laufend kontrolliert und sukzessive angekauft. Die Wasserdargebote im Quellgebiet Obere Fellach sind Austritte aus dem Karstgestein und erfordern andere Schutzbestimmungen als Grundwasser. Vom Wasserwerk werden daher vorbeugend Forschungsprojekte veranlasst, externe Untersuchungen und eigene Kontrollen im Infiltrationsgebiet gemacht, Probleme erforscht und so mögliche negative Auswirkungen zielführend ausgeschaltet.

Die Ergebnisse aus verschiedenen Projekten waren in erster Linie auch ausschlaggebend dafür, dass die Lifte im Einzugsgebiet der Dobratschquellen abgebaut und die Pisten rekultiviert wurden. Aus dem früheren Schiberg wurde der Naturpark „Dobratsch". Durch die sanfte Nutzung, mit der völlig neue touristische und wirtschaftliche Möglichkeiten verbunden sind, wird der Trinkwasserversorgung ein nicht unbeträchtliches Gefahrenpotenzial genommen und der neuen Berg-Zukunft ein großes Tor geöffnet.

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